Banking ABC

Im komplexen Finanzbereich ist es leicht, den Überblick zu verlieren. Deshalb möchten wir Ihnen mit unserem Banking ABC die wichtigsten Begriffe der Finanzwelt näherbringen.

A-D

Eine Gebühr, die Banken verlangen, wenn ein Kredit bereitgestellt, aber noch nicht abgerufen wird.

Bei einer Bereitstellungsprovision handelt es sich um eine Zinszahlung, die die Bank verlangt, wenn sich der Kreditnehmer/die Kreditnehmerin die Darlehenssumme nicht im vereinbarten Zeitrahmen auszahlen lässt. Da in diesem Fall noch keine Darlehenszinsen fällig werden, ersetzt die Bank diese durch die Bereitstellungsprovision.

Ein kurzfristiger Kredit, der Unternehmen hilft, laufende Ausgaben zu finanzieren. 

Der Betriebsmittelkredit dient der Deckung laufender Kosten (z. B. Gehälter, Materialeinkäufe oder Miete). Er ist meist kurzfristig und flexibel verfügbar mit dem Ziel, die Liquidität für den täglichen Betrieb zu sichern. Betriebsmittelkredite können im Falle eines Liquiditätsengpasses helfen, diesen kurzfristig zu überbrücken. 

Kreditwürdigkeit eines Unternehmens oder einer Person. 

Die Bonität beschreibt die Zahlungsfähigkeit einer Person/eines Unternehmens und wird anhand von Faktoren wie Einkommen, Schulden, Vermögenswerte und Zahlungshistorie bewertet. In anderen Worten: Sie zeigt an, wie gut jemand seine/ihre finanziellen Verpflichtungen erfüllen kann. Die Bonität wird häufig durch Bonitäts-Scores oder Ratings (z. B. den Crefo-Score oder die Schufa) ausgedrückt. Bei Banken führt eine gute Bonität oft zu besseren Konditionen, eine schlechte Bonität kann im Gegensatz dazu Nachteile wie höhere Zinsen oder eine Ablehnung von Krediten mit sich bringen.  

Die Abhängigkeit der Kreditkonditionen, wie Zinsen, von der finanziellen Vertrauenswürdigkeit einer Person oder eines Unternehmens. 

Bonitätsabhängigkeit bedeutet dementsprechend, dass bestimmte finanzielle Entscheidungen oder von der Bank gewährte Konditionen (Kreditzinsen, Kreditlimits, o. Ä.) von der Bonität (Kreditwürdigkeit) einer Person/eines Unternehmens abhängt.  

Ein spezielles Konto, über das ein aufgenommenes Darlehen verwaltet wird. 

Auf einem Darlehenskonto werden der geschuldete Darlehensbetrag und die fälligen Zinsen und Kosten ebenso wie die darauf geleisteten Zahlungen/Tilgungen verbucht. 

Zahlungsmittel, das direkt auf ein verknüpftes Konto zugreift. 

Eine Bankkarte, mit der Zahlungen und Barabhebungen direkt vom verbundenen Girokonto abgebucht werden können. Der entscheidende Unterschied zu einer Kreditkarte ist, dass bei einer Debitkarte das Geld sofort vom Konto abgezogen wird, während bei einer Kreditkarte die Beträge erst gesammelt und später (z. B. monatlich) abgerechnet werden. Außerdem gibt es keinen Kreditrahmen, was bedeutet, dass nur das ausgegeben werden kann, was auf dem Konto verfügbar ist.  

Ein Kreditrahmen, den Banken für ein Girokonto bereitstellen, um kurzfristige Überziehungen zu ermöglichen. 

Ein Dispo- oder Kontokorrentkredit ist eine Form eines Kredits, welche direkt an das Girokonto gebunden ist. Er ermöglicht es dem Inhaber/der Inhaberin sein/ihr Konto bis zu einer festgelegten Kreditlinie oder einem festgelegten Limit zu überziehen. Er ist daher schnell verfügbar und flexibel einsetzbar, andererseits im Vergleich zu anderen Kreditformen aber mit höheren Zinsen verbunden. Diese fallen jedoch nur für den tatsächlich genutzten Betrag an. 

E-H

Banküberweisung, die innerhalb weniger Sekunden durchgeführt wird.  

Eine Form der Banküberweisung, bei der das Geld innerhalb von wenigen Sekunden, unabhängig von Bankgeschäftstagen vom Konto des Absenders/der Absenderin auf das Konto des Empfängers/der Empfängerin übertragen wird. Das funktioniert allerdings nur, wenn beide Banken Echtzeitüberweisungen unterstützen.  

Im Vergleich dazu benötigen Standardüberweisungen ohne Echtzeitübertragung in der Regel einen Werktag für die Verarbeitung, sprich die Überweisungen werden nur an Bankarbeitstagen während den regulären Geschäftszeiten ausgeführt. An Wochenenden, Feiertagen oder außerhalb der Geschäftszeiten verzögert sich die Buchung, was dazu führen kann, dass sich der Eingang des Betrages auf dem Empfängerkonto verzögern kann. 

Referenzzinssatz für die Geldaufnahme zwischen europäischen Banken. 

Ein Zinssatz, zu welchem Banken in der Eurozone bereit sind, sich gegenseitig Geld zu leihen. Er dient dabei als Referenzzins bei beispielsweise der Vergabe von Krediten mit variablen Zinssätzen.  

Ein Konto, bei dem Geld für einen festen Zeitraum zu einem festen Zinssatz angelegt wird. 

Festgeld ist eine Geldanlage mit festgelegter Laufzeit, für die Kunde/Kundin und Geldinstitut einen festen Zins vereinbaren. Die Laufzeit kann von einem Monat bis zu mehreren Jahren betragen. Festgeld ist also eine Terminanlage: Der Sparer/die Sparerin legt sein/ihr Geld bis zu einem bestimmten Datum an und kann bis zu diesem Zeitpunkt nicht mehr darüber verfügen. Er/Sie weiß somit, wann das Geld zur Auszahlung fällig ist, und kann mit der im Vertrag vereinbarten Rendite kalkulieren. 

Im Gegensatz dazu steht Tagesgeld dem Kunden/der Kundin täglich zur Verfügung, doch die Zinsen können sich ebenso jeden Tag ändern und niedriger ausfallen als beim Festgeld. 

Die Übertragung einer offenen Forderung von einem Gläubiger/einer Gläubigerin an einen anderen. 

Als Forderungsabtretung wird ein Prozess bezeichnet, bei dem ein Gläubiger/eine Gläubigerin sein/ihr Recht auf Zahlung von einem Schuldner/einer Schuldnerin an eine andere Person (den Käufer/die Käuferin der Forderung) weitergibt. Das bedeutet, der Gläubiger/die Gläubigerin verkauft seine/ihre noch ausstehende Forderung an eine dritte Person, die nun das Geld vom Schuldner/von der Schuldnerin einfordert. 

I-L

Ein Kredit, der für die Anschaffung von Anlagen (Investitionen) oder zur Deckung laufender Kosten (Betriebsmittel) genutzt wird. 

Dient zur Finanzierung von langfristigen Investitionen und wird beispielweise eingesetzt für Anschaffungen wie Maschinen, Fahrzeuge, Gebäude oder andere Vermögenswerte, die dem Unternehmen dauerhaft nutzen. Ziel ist das Wachstum und der Ausbau des Unternehmens. Meist mit längeren Laufzeiten und festen Tilgungsplänen verbunden.  

Gebühren, die für die Verwaltung und Nutzung eines Bankkontos anfallen. 

Ein regelmäßiger Betrag, den Banken von ihren Kund:innen für die Verwaltung und Nutzung eines Kontos verlangen. Die Gebühr wird meist monatlich oder jährlich berechnet und dient dazu, die Kosten der Bank für den Betrieb des Kontos zu decken. Die Höhe der Gebühr kann je nach Bank, Kontotyp und Leistungsumfang variieren.  

Kurzfristiger Kreditrahmen für Geschäfts- oder Privatkonten, oft als Dispo bezeichnet. 

Ein Kontokorrent- oder Dispokredit ist eine Form eines Kredits, welche direkt an das Girokonto gebunden ist. Er ermöglicht es dem Kreditnehmer/der Kreditnehmerin, sein/ihr Konto bis zu einer festgelegten Kreditlinie oder einem festgelegten Limit zu überziehen. Er ist daher schnell verfügbar und flexibel einsetzbar, andererseits im Vergleich zu anderen Kreditformen aber mit höheren Zinsen verbunden. Diese fallen jedoch nur für den tatsächlich genutzten Betrag an. 

Ein Service der Banken, um den Wechsel eines Girokontos zu einer anderen Bank zu erleichtern. 

Ein Service von Banken, der Kund:innen dabei hilft, ihr Girokonto von einer anderen Bank zur neuen Bank zu übertragen, einschließlich der Übernahme und Aktualisierung von Daueraufträgen, Lastschriften und Benachrichtigung aller Zahlungspartner:innen. 

Eine Karte, mit der man Zahlungen tätigen kann, die erst später von einem Kreditrahmen abgebucht werden. 

Mit einer Kreditkarte können weltweit und im Internet Waren oder Dienstleistungen bezahlt werden. Anhand der Kreditkartennummer ist das Kartenkonto eindeutig zu identifizieren. Der Name der Karte leitet sich von ihrer Funktion ab, da der Inhaber/die Inhaberin durch die Nutzung einen Kredit erhält. Somit verschafft die Kreditkarte der Inhaber/der Inhaberin innerhalb Ihres Kreditrahmens bis zur Kreditkartenabrechnung einen finanziellen Spielraum. Hinzu kommen gegebenenfalls weitere Leistungen und Versicherungen, die je nach Karte mit zum Angebot gehören. 

Ein Verfahren, bei dem ein Unternehmen eine Zahlung direkt vom Konto eines Kunden/einer Kundin abbuchen darf. 

Ein Zahlungsverfahren, bei dem der Zahlungsempfänger/die Zahlungsempfängerin das Geld direkt vom Konto des Zahlenden (Kunde/Kundin) einzieht, nachdem dieser/diese seine/ihre Zustimmung gegeben hat. Der Zahlungsempfänger/Die Zahlungsempfängerin fordert die Zahlung vom Bankkonto des Kunden/der Kundin an. Der Kunde/Die Kundin erteilt dem Zahlungspartner ein Lastschriftmandat, das ihm erlaubt, das Geld einzuziehen.

Unternehmen oder Personen, die berechtigt sind, per Lastschrift vom Konto eines Kunden/einer Kundin abzubuchen. 

Ein Lastschriftpartner ist der Zahlungsempfänger in einer Lastschrifttransaktion.

Der Nachweis der Identität, z. B. durch einen Ausweis, um ein Konto zu eröffnen oder eine Transaktion durchzuführen. 

Eine Legitimation ist der Nachweis der Identität einer Person, meist durch den Ausweis oder ein etwaiges Dokument. Sie wird verwendet, um zu bestätigen, dass die Person die ist, die sie vorgibt zu sein.

Die Fähigkeit, jederzeit genügend Geld für Zahlungen zur Verfügung zu haben. 

Bezeichnet die Fähigkeit eines Unternehmens oder einer Person, kurzfristigen Verbindlichkeiten (fällige Zahlungen) jederzeit mit verfügbaren Mitteln zu begleichen. Flüssige Mittel sind v. a. Bargeld oder Guthaben auf Bankkonten, aber auch veräußerte Vermögenswerte wie Aktien können Teil der Liquidität sein.  

Eine Situation, in der vorübergehend nicht genügend Geld für anstehende Zahlungen verfügbar ist. 

Dieser entsteht, wenn eine Person/ein Unternehmen nicht ausreichend flüssige Mittel (z. B. Bargeld oder Bankguthaben) zur Verfügung hat, um fällige Zahlungen wie Rechnungen, Gehälter oder Kredite zu begleichen. Häufige Ursachen für aufkommende Liquiditätsengpässe sind bspw. Zahlungsverzögerungen, unerwartete Ausgaben oder fehlende Einnahmen.  

M-P

Q-T

Genehmigung für Zahlungsvorgänge zwischen Unternehmen. 

Eine spezielle Art der Lastschrift im SEPA-Raum (Europäischer Zahlungsraum), die ausschließlich für Zahlungen zwischen Geschäftskunden (Business-to-Business) verwendet wird: 

Einem Geschäftspartner/Unternehmen wird in Form einer schriftlichen Ermächtigung die Erlaubnis erteilt, vom Konto des/der Zahlungspflichtigen Geld einzuziehen. Die Bank des/der Zahlungspflichtigen prüft das Lastschriftmandat jedoch vor der ersten Lastschrift. Der Geschäftspartner/Das Unternehmen ist hierbei verpflichtet, dieses der Bank vorzulegen. Im Gegensatz zur SEPA-Lastschrift für Verbraucher:innen hat der/die Zahlungspflichtige kein Recht auf Widerruf bzw. Rückbuchung des Einzugs. 

Ein Konto, auf dem Geld täglich verfügbar ist und das in der Regel Zinsen bietet. 

Ein Bankkonto, auf dem Geld flexibel und ohne Kündigungsfrist angelegt werden kann, das täglich verfügbar ist und in der Regel eine variable Verzinsung bietet, wodurch es sich besonders für kurzfristige Geldanlagen eignet. 

U-Z

Zinsen auf Ersparnisse können entweder fest für die gesamte Laufzeit eines Vertrags oder variabel, abhängig vom Marktzinsniveau, gewährt werden.

Spart man monatlich oder legt man eine große Summe in einem Vertrag an, so bekommt man jährlich von der Bank Zinsen für den Betrag.
Bei Verträgen mit fester Laufzeit stehen die Zinsen bereits im Vorfeld für den kompletten Zeitraum fest. Bei anderen Verträgen – zum Beispiel ein klassisches Sparbuch, ist der Zins variabel und passt sich dem Marktzinsniveau an.